Hebammen meinen: Inkontinenz als Geburtsfolge ist heute kein Thema mehr

Wenn der Wind heftiger weht, muss man sich dagegen stemmen. Immer mehr Frauen geben sich nicht mit Beschwichtigungen zufrieden, beklagen ihre Geburtsverletzungen und fragen ihre Hebammen, warum sie nach der Geburt inkontinent sind, den Urin nicht mehr halten können oder sonstige Schäden am Beckenboden davon getragen haben. Das schafft Erklärungsnotstand, denn die Inkontinenz als Folge einer vaginalen Geburt und Schwächung des Beckenbodens ist wissenschaftlich gut belegt. Aber die Hebammen halten dagegen: Eine Leserin meines Blogs machte mich auf eine interessante Mitteilung des Hebammenverbandes in Baden-Württemberg aufmerksam. Dort steht unter der Überschrift: “Drohgebärde Inkontinenz”, dass eine Vermeidung von Inkontinenz als Vorteil für die Wahl eines Kaiserschnitts als Geburtsmodus von der Presse nicht hervorgehoben werden sollte. Warum nicht: Weil Inkontinenz als Folge der vaginalen (“natürlichen”) Geburt heute kein Thema mehr sei. Wirklich?

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Gute alte Zeit? Kaiserschnitt nur nach mindestens einem toten Baby

Wenn man die moderne Kritik an den “viel zu vielen Kaiserschnitten” betrachtet, dann kommt es einem so vor, als sei früher alles besser gewesen. Oft verweisen diejenigen, die sich wieder mehr natürliche Geburten und weniger Kaiserschnitte wünschen, darauf, dass früher die Kaiserschnittraten deutlich geringer waren. Der moderne “Boom” gilt als übertrieben, als Ausweis einer schlimmen Medikalisierung. Damit man die eigene Zeit richtig bewertet, ist es manchmal jedoch hilfreich, einen Blick in die Geschichte zu werfen. Was sich zeigt, macht nicht gerade Lust darauf, sich die die vorgeblich “guten” alten Zeiten zurückzuwünschen. Da findet sich zum Beispiel in Unterrichtsbüchern für Hebammen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts eine geradezu gruselige Lehrmeinung: Erst wenn ein Kind bei der Geburt starb, ist bewiesen, dass die Geburtswege wirklich zu eng sind, dass die Mutter tatsächlich die Geburt nicht schafft. Nur dann soll der Kaiserschnitt bei der zweiten Geburt erlaubt sein. (mehr …)

Megastress im Kreißsaal: Auch Hebammen und Ärzte sind nach Geburtstraumen erschüttert

Es ist “das” Megaflowerlebnis im Leben einer Frau – die Geburt eines Kindes: Glück, Endorphine im Übermaß, wie das Erklimmen eines Zehntausenders, und was der Superlative mehr sind, wenn im Vorfeld versprochen wird, was eine Frau erwartet. Man möchte meinen, dass Geburtshelfer und Hebammen schon allein deswegen einen Traumberuf haben. Denn sie ermöglichen eben all das den Frauen. Die Realität sieht hingegen dramatisch anders aus, denn nicht selten spielen sich unter der Geburt Tragödien ab.Deshalb sind Hebammen und Geburtshelfer ofmals “vergessene Opfer”; sie leiden nicht selten am Posttraumatischen Stresssyndrom, weil es eben bei Geburten meist weniger glückselig zugeht, als zugegeben wird. (mehr …)