Der lange Schatten von Geburtsverletzungen – vorbeugen für später

Geht es um Beckenbodenschäden nach einer natürlichen Geburt, so sind es nicht nur die sofort geschädigten Frauen, die Grund zur Sorge haben. Diese können zwar meist ihre Beschwerden – Urininkontinenz, Prolaps oder Stuhlinkontinenz – unmittelbar mit den Vorgängen während einer natürlichen Geburt in Verbindung bringen. Allerdings macht sich ein Geburtsschaden mitunter erst im Alter von 50+ Jahren bemerkbar. Weil das immer noch früh ist, denn auch Fünfzigjährige wollen nicht mit Windeln oder Pessaren oder Tampons oder Netzimplantaten herumlaufen, machen sich Ärzte immer öfter Gedanken, wie der Verlauf der Schäden nach der Geburt zu bewerten ist. Sprich: Sie fragen sich, welche Frauen dringender als andere nach einer Geburt Hilfe, Therapie, Unterstützung oder Beratung benötigen, um späteren Insuffizienzen des Beckenbodens vorzubeugen. Wie immer staunt man, dass wir auf der einen Seite wissenschaftliche Veröffentlichungen finden, die ganz eindeutige Sätze beinhalten wie diesen hier: “Vaginal birth is one of the strongest risk factors for pelvic Floor disorders”…., und dass auf der anderen Seite immer noch keine Standards existieren, um Frauen vor ihrer Geburt darüber aufzuklären. Wer also sollte nach einer Geburt ganz besonders auf den Beckenboden achten. Die Antwort gibt eine Publikation aus einem der profiliertesten Zentren der Frauenklinik der University von Michigan in Ann Arbor aus der Arbeitsgruppe um John O. Delancey.

(mehr …)

Keine dickeren Kinder nach Kaiserschnitt

Bereits im November haben wir über eine Entlastung des Kaiserschnittes berichtet. Es ging um Allergien, insbesondere um Asthma und den Fake-Vorwurf, Kaiserschnittkinder wären häufiger davon betroffen, einfach, weil sie mit dem Kaiserschnitt zur Welt kamen. Ein weiterer Vorwurf, der schon immer von klar denkenden Experten angezweifelt wurde, lautet: Der Kaiserschnitt macht dicke Kinder. Schon vor Jahren habe ich die diesbezüglichen Studien zum Beispiel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kritisiert. Aber die Kaiserschnittgegner klammern sich zunehmend an solche Vorwürfe. Man erklärt den Müttern in den Geburtsvorbereitungsgesprächen, dass der Kaiserschnitt erhebliche Nachteile für ihr Kind mit sich brächte, wenn etwa Frauen wegen ihrer Risiken in Zweifel ziehen, ob eine natürliche Geburt das Richtige für sie ist. Da niedrige Kaiserschnittraten als gut gelten, versuchen viele Kliniken, Frauen nicht nur bezüglich der Risiken zu beschwichtigen. Sie versuchen auch, ihnen vor dem Kaiserschnitt Angst zu machen – über das Kindeswohl. Jede Schwangere knickt ein, wenn sie denkt, das schade ihrem Kind. Da die Risiken für die Mütter in punkto Beckenboden oft nicht mehr weg zu diskutieren sind, bringt man ein anderes Geschütz in Stellung: Sie werden doch nicht wegen ein wenig Tröpfeln nach der Geburt ihrem Kind langfristig schaden wollen? In Kauf nehmen, dass es an Asthma leidet oder viel zu dick wird. Lassen wir eine neue Studie sprechen, die wieder ein oft genutztes Argument der Kaiserschnittgegner ad absurdum führt. (mehr …)

Falscher Verdacht: Kaiserschnitt schädigt die Lunge nicht!

Fake News gibt es nicht nur in der Politik. Wenn es um den Kaiserschnitt geht, versuchen viele ideologische Gegner, ihm Folgen anzuhängen, die Mütter verunsichern. Ein häufig geäußerter Vorwurf lautet, nach Kaiserschnitt würden Kinder öfter an Asthma leiden. Viele Mütter müssen per Kaiserschnitt entbinden, weil das Kind falsch liegt, sie eine schwere Infektion haben, weil das Kind eine Frühgeburt ist und somit viel sicherer per Kaiserschnitt entbunden werden kann oder weil sich die Geburt verzögert und es dem Kind nicht gut geht, so dass rasch etwas unternommen werden muss. All diese Mütter werden massiv verunsichert, wenn in der Öffentlichkeit behauptet wird, diese Geburtsform schade dem Kind auf lange Sicht. Sie benutzen die eine oder andere Studie, um Schäden herbeizureden, die sie nicht beweisen können. Aber es gibt in vielen Fällen keinen Grund, um die Gesundheit von Kaiserschnittkindern zu fürchten. Hier zeigt dies eine Studie für das Funktionieren der Lungen.

(mehr …)

Wohin mit der Klage über Beckenbodenschäden nach der Geburt?

Wer nach einer Geburt einen Beckenbodenschaden erleidet, weiß oft nicht, wie er juristisch klären kann, ob hier ein Fehler der Hebamme, des Teams im Kreißsaal, der behandelnden Ärzte oder der Klinik vorgelegen hat. Viele erinnern sich zwar an Ereignisse, die sie Verdacht schöpfen lassen. Allerdings scheuen sie sich, gleich einen Rechtsanwalt zu beauftragen, um ihren Fall rechtlich zu vertreten. In einschlägigen Facebook-Gruppen oder Internetforen, wo sich Frauen über ihre Beckenbodenschäden austauschen, lautet daher die Frage oftmals: Was habe ich für Rechte? Hier geht es nicht selten um substantielle, erhebliche Ansprüche. Denn wenn ein eindeutiges Fehlverhalten vorliegt und der Schaden gravierend ist, dann kann eine Frau womöglich Rentenansprüche einklagen, wenn sie deswegen in ihrem Beruf nicht mehr arbeiten kann. Es gibt eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Methode, sich erste Klarheit zu verschaffen.

(mehr …)

Physiotherapie – speziell und professionell für den Beckenboden

Wenn “frau” nach einer Geburt den Beckenboden kaum noch spürt, wenn sie den Harnabgang nicht mehr steuern kann oder Winde und festen oder flüssigen Stuhl verliert, dann ist guter Rat gefragt. Die Klinik, die Ärzte, die Hebammen – sie alle vertrösten die Opfer regelmäßig und oft so lange, bis sie nicht mehr zuständig sind (Hebammen) oder die Patientin frustriert den Frauenarzt/Ärztin wechselt. Alle wiegeln ab: “Das wird schon wieder”; “Das haben viele nach der Geburt”, “Das hat mit dem Stillen zu tun, wenn Sie abstillen, wird es wieder besser”, “Rückbildung!, Sie müssen in die Rückbildung gehen”, “Trainieren!, Sie müssen Ihren Beckenboden wieder auftrainieren”, üben Sie denn nicht genug? Das sind so die gängigen Sätze, die man den frisch gebackenen Müttern mit auf ihren Leidensweg gibt, verbunden mit dem subtilen Hinweis, sie seien vielleicht gar selbst schuld, weil nicht compliant, nicht bemüht genug. Viele, die hier mitlesen, wissen längst, dass dies nur ein Wegschieben der problematischen Patientin ist und sie oft allein gelassen werden. Was aber hilft, oder besser – wer? Bei meinen Recherchen bin ich auf eine sehr wichtige Liste gestoßen: Sie führt die Betroffenen zu jenen Physiotherapeuten, die sich auf den Beckenboden spezialisiert haben. Jede Frau, die mit ihrem Beckenboden nach der Geburt Probleme hat, sollte sich nicht von ungeschulten Ärzten oder Hebammen vertrösten lassen.

(mehr …)